Wenn es um die Präsentation afrikanischer Künste geht, ist Köln deutschlandweit unangefochten die Nummer Eins. Diese Tatsache verdankt die für Weltoffenheit und Toleranz bekannte Stadt, in der Menschen aus 180 Nationen leben, auch dem biennalen africologneFESTIVAL. In den vergangenen zehn Jahren hat das international vernetzte Format die produktivsten und innovativsten Künstler*innen und Ensembles aus afrikanischen Ländern in die Domstadt geholt.
Renommiertes Festival mit Ursprung in Burkina Faso
Was im Frühjahr 2010 in Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou seinen Anfang nahm, ist über die Jahre zu einem einzigartigen und renommierten Festival für afrikanische darstellende Künste herangewachsen. africologne arbeitet eng mit internationalen Partner*innen zusammen. Es produziert, kooperiert und koproduziert. Viele der preisgekrönten Produktionen, die in Köln zu Gast sind und auf Initiative von africologne entstehen, sorgen in der Theaterwelt für Aufsehen.
Das africologne-Partnerfestival Récréâtrales in Burkina Faso beispielsweise ist eins der wichtigsten Festivals für darstellende Künste auf dem gesamten afrikanischen Kontinent.
Zentrum für transnationalen Austausch und Diversität
Für die starken Brücken, die das im Zweijahresrhythmus stattfindende Festival zwischen Menschen, Künsten und Kontinenten baut, wurde es bereits weltweit ausgezeichnet und vielseitig gefördert. Eine dieser Brücken schlägt africologne beim diversCITY-Tag, der auch in diesem Jahr den krönenden Abschluss bildet. Beim Auftakt 2019 feierten rund 5000 Besucher*innen in der Kölner Innenstadt ein Fest der kulturellen Vielfalt für ein friedliches und respektvolles Miteinander.
Im africologne-Jubiläumsjahr wird der Ebertplatz zu einer lebendigen Open-Air-Bühne und zum Zentrum für transnationalen Austausch und Diversität. Am 11. September erwartet die Gäste zwischen 15:00 und 22:00 Uhr ein vielseitiges Programm für die ganze Familie: Auf der Bühne wird ein abwechslungsreicher Mix aus Live-Musik, Tanz-Performance und interaktiven Talkrunden geboten. Kinder können sich den ganzen Tag in einem eigenen Bereich austoben. Zu entspannten DJ-Sounds kann man sich an verschiedenen Ständen durch die afrikanische und Kölsche Küche schlemmen. Aber auch traditionell geprägtes, modern interpretiertes Kunsthandwerk wird an mehreren Stelen angeboten. Communities, Initiativen und Vereine stellen ihre Arbeit vor. Eine kreative Mal-Aktion sowie das Awareness-Team von PAMOJA e.V. begleiten den Tag.
Musikalischer Stilmix und mitreißende Tanzeinlagen
Nach der Begrüßung des Kölner Bürgermeisters Dr. Ralph Elster sowie der NRW-Staatssekretärin für Integration Serap Güler sorgt die Band von Etienne Eben zum Auftakt für ausgelassene Stimmung. Der in Kamerun geborene Lead-Sänger und seine sechsköpfige Band vereinen in ihrer Musik verschiedene Sprachen sowie unterschiedlichste Stile und Elemente aus Rock, Pop, Funk, Soul, Afro-Rock-Pop, Rap, Balladen, Makossa und Latin. Die ausgefallenen Tanzeinlagen der Combo regen das Publikum garantiert zum Mittanzen an.
Das ist auch das Ziel der sechs ugandischen und deutschen Künstler*innen von bridgeworks. Die Gruppe fördert und realisiert weltweit Kunst- und Kulturprojekte unter dem Prinzip der fair cooperation. Das bedeutet unter anderem: gleichberechtigtes Mitwirken, offener Dialog, Transparenz und die gerechte Aufteilung von Ressourcen. In Form eines lebendigen, wahrhaftigen und energiegeladenen Schauspiels bringt bridgeworks einen Augenblick ugandischer Gegenwart nach Köln. Das Publikum wird Teil der Show aus Poetry, Breakdance und Percussion.
Talk über Diversität als politische Kategorie im Kölner Filmhaus
Zum Nachdenken regt die Talkrunde unter dem Motto „Diversität als Macht“ an. Expert*innen sprechen über Diversität als politische Kategorie, die gesellschaftliche Ungleichheiten nicht nur in den Blick nimmt, sondern zu ihrer Behebung beiträgt. Anhand konkreter Beispiele wird es um Formen des institutionellen Rassismus in Deutschland und um wirkmächtige Gegenstrategien gehen.
Leadsängerin Sarah Tsehaye gibt mit der Kölner Band xeḧay ein Intermezzo und verzaubert das Publikum mit ihrer Mischung aus Soul, Funk, Hip-Hop, Jazz und Weltmusik. Danach lädt die marokkanische Band N3rdistan zum Abschluss auf eine Reise an die Grenze zwischen urbaner elektronischer Musik, Rap und arabischer Poesie ein. Bei dieser Gruppe, die von Exilant*innen gegründet wurde, fließen zauberhaften Melodien, mystische Lieder, aufwühlende Texte und mitreißende Rhythmen auf aufregende Weise zusammen.
Global denken – lokal handeln
Organisiert wird der 3. diversCITY-Tag in Kooperation von afroTopia e.V. und PAMOJA Afrika e.V., der den Tag auch mit dem Awareness-Konzept begleiten wird. Dieser ganz besondere Tag möchte die Förderung und Anerkennung von Vielfalt unter unterschiedlichen kulturellen Blickwinkeln sichtbar machen. Er soll aber auch den Dialog zwischen Bürger*innen unterschiedlicher Herkunftsgeschichten ermöglichen.
Der Verein afroTopia e.V. ist seit 2016 Träger des africologneFESTIVALs und initiiert nach dem Grundsatz „Global denken – lokal handeln“ künstlerische Prozesse und Netzwerke. Damit möchte er über die Kontinente hinweg neue Räume der Zusammenarbeit eröffnen. PAMOJA Afrika e.V. widmet sich der Antirassismus- und Antidiskriminierungsarbeit und engagiert sich in der Kinder-, Jugend- und interkulturellen Familienhilfe.
Die Veranstaltung wird gefördert von der Stadt Köln und dem Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration Nordrhein-Westfalen.
http://www.africologne-festival.de/programm/diverscity-afrika-in-koeln
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Public Cologne GmbH
Bild/Motiv: N3distan
Fotocredit: Maxime Astier