Für Jürgen Walter und Dirk Holzmann ist 1993 ein ganz besonderes Jahr. Denn in diesem Winter wird die Idee zum „Café Waschsalon“ geboren und quasi aus einer Schnapsidee eine Erfolgsgeschichte gemacht.
Viel gastronomische Erfahrung und eine gute Idee
Damals hatten beide schone einige Erfahrung mit gastronomischen Objekten unterschiedlicher Couleur. Irgendwann sprang ihnen das leerstehende Autohaus an der Ecke Friesenplatz/Friesenstraße ins Auge. Im umliegenden Gerling-Quartier wurde stadtplanerisch der große Wurf geplant und einige Ladenlokale standen leer. Walter und Holzmann saßen mit Freunden zusammen und überlegten, was sich dort gut machen würde. Vieles wurde angedacht und wieder verworfen. Was blieb: Es gab im ganzen Friesenviertel keinen einzigen Waschsalon. Warum nicht diese Lücke schließen? Und wenn man dort auf seine Wäsche warten muss, verkürzt man die Zeit mit einem leckeren Kölsch – oder zwei. Erst nur so dahingeplappert, nahm die Sache Fahrt auf und zunehmend Gestalt an.
Kleines Budget, große Wirkung
Einen Mietvertrag gab es erst einmal nur für neun Monate. Da wollte das Duo nicht allzu viel Geld in die Einrichtung stecken. Über einen Bekannten kamen die zwei an ausgediente Waschmaschinen, bauten die Trommeln aus und bauten daraus Lampen, Regale und Barhocker. Sowas hatte Köln noch nicht gesehen und ganz Deutschland genauso wenig. Was für ein innovatives Konzept. Denn zu Beginn konnte man tatsächlich für kurze Zeit das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. So traf man sich also im Café Waschsalon, wusch die schmutzige Wäsche, trank währenddessen ein Kölsch und unterhielt sich mit den anderen Wartenden. Nach einiger Zeit kam sogar noch eine beachtliche Außenfläche hinzu. Bald gewann dann das Nützliche die Oberhand und aus den anfänglich geplanten neun Monaten wurden an diesem Standort sage und schreibe sechs Jahre mit unzähligen schönen Abenden und ebensolchen Erinnerungen.
Schlussakkord und Neubeginn
Schließlich war aber ein Ende in Sicht. Der Abriss des Häuserkomplexes stand bevor. Das Erfolgskonzept wollten Walter und Holzmann natürlich nicht aufgeben, suchten eine Alternative und fanden sie 1998 an der Stelle, wo das Café Waschsalon auch heute noch zu finden ist. Steakhaus raus, Gastronomie mit junger Zielgruppe rein. Sie renovierten und nahmen die liebgewonnenen Einrichtungsgegenstände vom Friesenplatz mit in die Ehrenstraße. Hinzu kamen originelle Wandgemälde, wie die Wäscheleine mit dem Schriftzug: „Liebe stirbt bei 60 Grad“.
Kultlokal für Gäste jeden Alters
Beliebt ist und bleibt das Kultlokal vor allem bei Studierenden. Es bietet eine kleine, feine Snackkarte und jede Menge gute Musik. Mainstream, es ist für jeden was dabei. Ausgeschenkt wird frisches Sion vom Fass. Das passt zu beidem und schmeckt im gemütlichen Gastraum ebenso gut wie auf der Terrasse. Im Außenbereich ist man mittendrin. Das szenige Belgische Viertel ist nur einen Steinwurf entfernt und auch die Ehrenstraße selber wird gerne mal zum Laufsteg für die Blogger:innen der Nation. Hier hat man was zu Gucken und wird auch selber gesehen. Der perfekte Spot – nicht nur am Wochenende.
Place to be für Promis und Cosmopolt:innen
Früher feierte gerne die in Köln ansässige „EMI Electrola“ mit ihren Musikstars bei Jürgen Walter und Dirk Holzmann. Kölsche Größen wie Wolfgang Niedecken und Erry Stocklosa waren hier ebenso zu Gast wie Erwin Bach und Tina Turner. Aber, und das ist den Betreibern ganz wichtig, „Schickimicki“ war der Waschsalon noch nie. Hierher kommt man zum Vorglühen, um bei den Spielen vom 1. FC Köln mitzufiebern und dem KEC die Daumen zu drücken.
In der fünften Jahreszeit zieht es nicht nur die Kölner:innen in die Ehrenstraße 77. Dass es sich hier besonders gut feiern lässt, hat sich über die Stadtgrenzen hinaus herumgesprochen. Und sogar über die Landesgrenzen. So gibt es nicht nur Stammgäste aus dem Rheinland, Hamburg und Bayern, sondern auch eine Clique aus New York. Jahr für Jahr kommt diese Gruppe mit wechselnder Besetzung nach Köln und immer zieht es sie in den Waschsalon. An allen fünf Tagen genießen sie hier die entspannte Stimmung des Fasteleer. Eine gute Wahl!
Gutes Personal als Erfolgsrezept
Bemerkenswert ist auch, dass 60 % des Personals bereits seit über zehn Jahren hier arbeiten, die Personalleitung, Miriam El Maani, sogar schon von Anfang an. Unter den Angestellten wurden Ehen geschlossen und die daraus hervorgegangenen Kinder arbeiten teilweise ebenfalls hier, um sich ihr Studium zu finanzieren. Hier bleibt also alles im Fluss und die Mischung der Generationen scheint Teil des Erfolges zu sein, auch wenn die Kernzielgruppe konstant zwischen 25 und 35 Jahren liegt. Im Café Waschsalon fühlen sich einfach alle wohl!
Café Waschsalon
Ehrenstraße 77, 50672 Köln, (0221) 133 378
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Public Cologne GmbH
Bild/Motiv: Dirk Holzmann und Jürgen Walter an der Theke im Café Waschsalon
Fotocredit: Susanne Dettmar