Nach aktuellem Stand sind 79.700 Patient*innen gemeldet, die im Rahmen ihrer Substitutionstherapie ein Ersatzmittel erhalten, zum Beispiel Methadon. In diesem Prozess sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen vorgeschrieben. Eine Urinprobe ist einfach und mögliche Arzneistoffe oder Drogen sind darin lange nachweisbar. Dem steht ein hoher Aufwand einer gesicherten Probennahme gegenüber.
Der Einsatz des Ruma-Marker-Systems reduziert diesen Aufwand beträchtlich, weil der verwendete, vor Ort in der Praxis zu schluckende Marker zuverlässig nachweist, ob die Urinprobe vertauscht, unbrauchbar oder verändert worden ist. Mit dem neuen Ruma Digital System kann nun sogar der persönliche Besuch in der Praxis wegfallen: Dank der App, können Patient*innen die mit Sicherheitsmerkmalen ausgestattete Packung der Marker-Substanz scannen, filmen die Einnahme der Kapsel, übermitteln das Video zur Prüfung an die betreuende Arztpraxis und versenden die nach einer Wartezeit von 40 Minuten selbst genommene Urinprobe ans Labor. Diese prüft durch eine weitere App – live oder zeitversetzt – die korrekte Einnahme.
Das Ruma Digital System bindet Patient*innen aktiv in den Therapieprozess ein – in einer Sprechstunde, die keinen Termin mehr braucht. Dr. med. Manfred Nowak, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie in Landau, hat das Ruma Digital System getestet und erläutert: „Die Patient*innen werden unabhängig von den Praxisöffnungszeiten. Die geschaffenen Freiräume begünstigen deren Wiedereingliederung in Erwerbstätigkeit und soziales Leben. Und in den Praxen wird viel Zeit und Aufwand gespart.“ Die behandelnden Ärzt*innen können die Therapietreue zeitnah überprüfen und Patient*innen über die App in der Lebensführung unterstützen.
Ruma geht aber noch einen Schritt weiter und überträgt die analoge Prozesskette des Marker-Systems in die digitale Welt. Jede einzelne Ruma-Marker-Substanz trägt einen spezifischen Code. Die individuelle Marker-Substanz kommt als digitaler Zwilling ins Blockchain evan.network. Dadurch wird der Weg der Substanz von der Herstellung über die Abgabe an die Ärzt*innen, die Abgabe an und die Einnahme durch die Patient*innen, die Validierung der Einnahme und die Validierung der Urinprobe durch das Labor dokumentiert.
Besonderes Augenmerk gilt dem Schutz personenbezogener Daten. Die Kommunikationsinhalte sind Ende-zu-Ende verschlüsselt und nur der dafür zertifizierte behandelnde Arzt hat Zugriff darauf. Jede Nutzung oder Veränderung von Daten wird unveränderbar revisionssicher in der evan.network Blockchain gespeichert. „Die Daten sind so gut geschützt, dass es selbst Ruma als Anbieterin der Dienstleistung zu keinem Zeitpunkt möglich wäre, Inhalte einzusehen oder Patient*innen zu identifizieren“, beschreibt Dr. Michael Vobis, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Ruma, das Sicherheitskonzept der Anwendung, deren Blockchain-Technologie von den Spezialisten der evan GmbH aus Dresden integriert wurde.
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