Ja, es ist ein bisschen geflunkert. Wir sind nicht nur in Nippes, sondern starten im Agnesviertel. Hier waren wir Anfang des Jahres und vom Essen, das im „Havana“ an uns vorbeizog, total angefixt. Das wollten wir selber probieren und beginnen deswegen in diesem Quell feinster Urlaubsstimmung.
Havana: Urlaubsstimmung am Ebertplatz
Natürlich haben wir bereits im Vorfeld online einen Blick in die Karte geworfen. Das lohnt sich allein wegen der unendlich vielen Rum-Sorten, die Gregor und Robin im Angebot haben. Ganz ehrlich, wir konnten uns nicht entscheiden und sitzen jetzt wieder begeistert davor. Als Vorspeise mischen wir ein paar Tapas. Easy! Und dann Vorhang auf für die Hauptgerichte: „Flussfahrt mit Huhn“, „Dreigroschenoper“, „Die Sonne, die uns täuscht“, „Viel Lärm um Nichts“ und „Don’t cry for me Argentina“.
Nachdem wir die Bestellung aufgegeben haben, können wir es gar nicht erwarten, bis der erste Teller aus der Küche kommt. Bis dahin vergnügen wir uns mit den fünf alkoholfreien Cocktails. Alle sehr empfehlenswert. Die haben wir halb leer getrunken, da kommen schon die Tapas. Köööstlich! Als unsere Hauptgerichte einige Zeit später anrauschen, ordern wir unser erstes Kölsch des Abends, ein Sion. Die beste Begleitung! Dann wird es still, alle genießen und wollen vor allem nichts abgeben. Probierhäppchen für alle müssen aber drin sein. Die Gerichte sind der Hammer. Egal welches. Ihr müsst es einfach selber ausprobieren. Weil sich die beiden Dessertvarianten total crazy anhören, bestellen wir je eine und teilen sie. Mehr geht aber auch nicht mehr rein. Ein Espresso dazu und alles ist perfekt. Das war ein erstklassiger Auftakt in den Abend, wir zahlen und brechen auf.
Kleiner Spaziergang mit Unterhaltungsfaktor
Mit einem Wegebier schlendern wir Richtung Nippes. Hat sich ganz schön gemacht die Neusser Straße. Viele kleine Läden wechseln sich mit Restaurants und Kneipen ab. Jenseits der Agneskirche überqueren wir die Innere Kanalstraße und verweilen für einen Moment an der Lohserampe, bestaunen die akrobatischen Fertigkeiten der hiesigen Skater und ziehen beeindruckt weiter. Wir können alle besser Kölsch trinken als Kunststücke mit dem Board abliefern.
Italien: Wo wart ihr schon überall?
Wir biegen in die Lose- und dann in die Christinastraße ein, bis wir am „Bistro Degli Amici“ landen und denken, dass wir mitten in Italien angekommen sind. Die Einrichtung ist pragmatisch mit weißen Fliesen auf dem Boden, so wie man es in den unterschiedlichsten italienischen Städten findet. Neuerdings gibt es überschaubare eine Außenfläche, die mit bunt bepflanzten Holzpaletten umzäunt ist. Hier sitzt man, steht man und unterhält sich in kleinen Gruppen. Wir stellen uns auf ein Gilden davor und überlegen, in welchen Orten Italiens wir schon waren. Zu fünft kommen wir auf 41. Immerhin.
Nippes: Ein Viertel voller Biergärten
Dann schlendern wir über die Kempener Straße zum „Zum Denkmal“. Auf dem begrünten Plätzchen vor der Kneipe stehen einige Biertischgarnituren, an denen wir uns auf ein Sion niederlassen. Zwar müssen wir ein bisschen warten, bis uns die Bedienung wahrnimmt, aber in der entspannten Atmosphäre des bunt gemischten Publikums fühlen wir uns wohl. Wir trinken langsam, erzählen immer noch über unsere diversen Italienurlaube und sind uns einig, dass Ortigia auf Sizilien zu den schönsten Städten dieses Landes zählt. Wart ihr auch schon dort?
Bis zum nächsten Stopp ist es nicht weit. Wir überqueren die Straße, gehen noch ein paar Meter, bevor wir im „Aida“ ankommen. Weil es immer noch lauschig warm ist, suchen wir uns einen Platz im liebevoll angelegten Biergarten. Wir hören, wie am Nachbartisch über das Planetarium in der Blücherstraße gesprochen wird. Planetarium in Nippes? Wussten wir gar nicht. Da möchten wir dranbleiben. Nachdem wir genüsslich unser Sion geleert haben, starten wir zum letzten Stopp des Abends: das „Willie Tanner“.
Der beste Platz ist an der Theke
Um dorthin zu kommen, machen wir einen kleinen Umweg, damit wir noch ein bisschen mehr vom Nippes-Flair der kleineren Straßen mit den schönen alten Häusern mitnehmen können. Schließlich überqueren wir den Wilhelmplatz, wo tatsächlich jeden Wochentag Markt ist, und laufen direkt auf unsere Wahllocation zu. Seit 2018 bieten Martin Hallemans und Felix Noyaner hier Pintxos an. Eine tapasähnliche Mahlzeit und Hommage ans Baskenland. Alle sehen aus wie kleine Kunstwerke. Wir stellen uns an die Theke, bestellen ein Sion und kommen mit einem der Inhaber ins Gespräch. Er erzählt von den langwierigen, sehr staubigen Renovierungsarbeiten, der lebhaften Ausgehkultur der Nippeser:innen und wie es zum Namen „Willie Tanner“ kam. Interessant und unterhaltsam. Mit vielen neuen Eindrücken machen wir uns auf den Heimweg und freuen uns bereits jetzt auf die nächste Tour!
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Public Cologne GmbH
Bild/Motiv: Aida in Nippes
Fotocredit: Susanne Dettmar