Wenn sich am 28. April der rote Samtvorhang in der Volksbühne am Rudolfplatz schließt, werden garantiert Tränen fließen. Denn an diesem Abend endet nicht nur die aktuelle Spielzeit von Kölns überaus erfolgreichem und mehrfach preisgekröntem Musical „Himmel und Kölle“. Nach 450 Aufführungen mit weit mehr als 120.000 Gästen geht zunächst eine Ära zu Ende.
„Wir hätten Kölns erstes und einziges Musical sehr gern im Spätsommer wieder zurück auf die Bühne gebracht, für die es geschrieben wurde“, sagt Frank Blase, Geschäftsführer der ausführenden Produktionsfirma apiro Entertainment. Die Satireautoren Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob hatten die Idee zu einem eigenen Köln-Musical mit dem Produzenten Frank Blase und dessen Kompagnon Marc Schneider entwickelt. Das Autorenduo hat die rasante Story des komödiantischen Musiktheaters eigens für Kölns älteste Spielstätte geschrieben.
„Es tut weh, aufhören zu müssen“
„Allerdings haben sich die Verantwortlichen der Volksbühne am Rudolfplatz dazu entschlossen, in den kommenden Spielzeiten erst einmal andere Programme zu zeigen. Selbstverständlich akzeptieren und respektieren wir die Entscheidung“, betont Frank Blase. Sein Co-Produzent Marc Schneider fügt hinzu: „Gleichzeitig bedauern wir sehr, dass „Himmel und Kölle“ nur noch gut einen Monat das Publikum unterhalten wird.“
Wie groß die Nachfrage auch dreieinhalb Jahre nach der Uraufführung des gefeierten Dauerbrenners ist, zeigen die ausverkauften Vorstellungen, die allabendlich mit Standing Ovations enden. Dieser Aspekt ist auch für Cast und Crew besonders „Wir spüren bei jeder Vorstellung, wie begeistert die Menschen von unserem Stück sind“, sagt Vera Bolten, die in der beliebten Rolle der Pfarrhaushälterin Moni von der ersten Stunde an mit dabei ist. „Und gerade jetzt, wo ‚Himmel und Kölle‘ immer bekannter wird und wir vermehrt überregionale Gäste begrüßen dürfen, tut es schon sehr weh, aufhören zu müssen.“
Vorerst letzte Chance, das Musical zu erleben
Aktuell arbeitet das Produzententeam intensiv daran, eine alternative Spielstätte zu finden, und ist auch weiterhin mit den Verantwortlichen der Volksbühne am Rudolfplatz im Gespräch – bislang jedoch ohne konkretes Ergebnis. Eine Rückkehr von „Himmel und Kölle“ auf eine Kölner Bühne ist daher erst einmal nicht in Sicht. Wer das witzige Stück um den naiven Provinzpfarrer Elmar, der nach Köln versetzt wird und einen nächtlichen Höllentripp durch die sündige Großstadt erlebt, noch nicht gesehen hat oder sich noch einmal von der grandiosen Show begeistern lassen möchte, sollte sich daher besser beeilen.
Entscheidung betrifft auch neue Musical-Produktion
Die Entscheidung der Volksbühne am Rudolfplatz und die Suche nach einer alternativen Spielstätte hat auch Auswirkungen auf die neue Musical-Produktion, an der apiro Entertainment aktuell arbeitet. Aller Voraussicht nach wird auch das neue Musical „Kick like a woman“ zumindest in ersten Vorpremieren zunächst außerhalb Kölns aufgeführt. Das Stück erzählt die unglaubliche, aber wahre Geschichte eines unbekannten Frauenfußballteams aus Bergisch Gladbach, die Anfang der 1980er-Jahre zur ersten Frauenfußballweltmeisterschaft nach Taiwan reiste und dort völlig überraschend den Sieg holte.
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Bild/Motiv: Brauhaus-Szene
Credit: Thomas Brill