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Divertissementchen „Napoleon en Kölle“

Köln im Jahre 1804. Kurz vor dem historisch verbrieften Besuch Napoleons: Mitten in der „Franzosenzeit“ herrscht in der besetzten Domstadt ein wildes Treiben. Auf rauschenden Maskenbällen tanzen junge französische Soldaten mit echt kölschen Mädchen, während sich eine Gruppe Kölner Bürger mit äußerst strategischem Geschick gegen den politischen Filz und die Macht des Klerus in ihrer Stadt auflehnt. Im neuen Divertissementchen der Bühnenspielgemeinschaft „Cäcilia Wolkenburg“ im Kölner Männer-Gesang-Verein lädt der Regisseur Lajos Wenzel auf eine turbulente Reise in eine Epoche ein, die Köln zwischen 1794 und 1815 bis heute stark geprägt hat.

 

Auto Lajos Wenzel inszeniert mit Freude am Detail

Keine Frage, dass der gefeierte Cäcilia-Regisseur sich – der fast 150-jährigen Tradition des Divertissementchens folgend – auch im aktuellen Stück „Napoleon en Kölle“ einen besonderen Spaß erlaubt. Statt einfach auf die Einführung der Neuerungen durch den „Code Civil“ der Franzosen zu verweisen, macht Lajos Wenzel die Kölner Bürger für alle großartigen Neuerungen verantwortlich, die ihre Stadt während der Besetzung vorangebracht haben, wobei sich in den historischen Quellen tatsächlich Anhaltspunkte für großen Reformdrang in Köln um Ferdinand Franz Wallraf erkennen lassen. So schreibt der Vorsitzende der Historischen Gesellschaft, Prof. Jürgen Wilhelm, dazu: „Der in Köln zögerliche, aber letztlich unaufhaltsame Aufbruch in die Moderne wurde von Wallraf gegen manche Widerstände machtvoll vorangetrieben.“ (in: Klaus Müller, Ferdinand Franz Wallraf, Greven Verlag, Köln 2017).

 

Schwungvolles, opulentes und temporeiches Musiktheater

Eingebettet in ein schwungvolles Musiktheaterstück mit gewohnt opulenten Kostümen und temporeichen Tanzszenen lässt „et Zillche“ die Franzosenzeit in einem ganz neuen Licht erscheinen: Vor einer historischen Marktkulisse am Hafen flüstert eine Gruppe Kölner um den engagierten Geistlichen Ferdinand Franz Wallraf den Franzosen ein, wie sie sich den Fortschritt in Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Handel, Bildung und Rechtswesen vorstellen. Der Plan ist ein voller Erfolg: Auf Befehl der Franzosen werden Schweine und Ratten aus der Stadt gejagt, die Straßen beleuchtet und die Häuser durchnummeriert. Wie dabei das Haus an der Glockengasse die Nummer 4711 bekam und warum das berühmte Duftwasser schon damals – innerlich und äußerlich angewendet – gegen ansteckende Krankheiten eingesetzt wurde? Und was eine resolute Köchin als Napoleon verkleidet im Morgengrauen am Rheinufer treibt? All das und noch viel mehr erfährt das Publikum ab dem 29. Januar 2022 im brandneuen Divertissementchen in der Kölner Oper. Für die Kostüme wird wieder Judith Peter verantwortlich zeichnen. Als Bühnenbildner wurde Tom Grasshof engagiert.

 

Musikalische Höhepunkte von Oper über Rock und Pop bis zu kölschen Klassikern

„Wir freuen uns sehr, dass wir endlich die Chance bekommen, dem Publikum unser opulentes neues Musiktheaterstück vor historischer Kulisse zu präsentieren“, sagt Jürgen Nimptsch, Baas der Cäcilia Wolkenburg. Aktuell arbeiten die herausragenden Solisten, Schauspieler, Symphoniker und Balletttänzer eines der traditionsreichsten Männerchöre Deutschlands mit Hochdruck an den Proben für die Premiere. Das Publikum darf sich auf einen großen Musiktheaterabend voller Situationskomik, Wortwitz und den musikalischen Highlights aus Oper, Operette, Musical, Rock- und Popmusik freuen. Natürlich ist das einzigartige Stück kölschen Brauchtums gewürzt mit den schönsten Tönen kölscher Musik. Die Arrangements stammen aus der bewährten Feder von Thomas Guthoff, der unter anderem klassische Melodien von Bach, Chopin, Händel, Loewe, Rossini und Strauss mit ebensolchen „klassischen“ Ohrwürmern der Bläck Fööss, den Paveiern, Brings, Milljö, Helene Fischer und Christina Aguilera verwebt.

 

150 Jahren nimmt die Bühnenspielgemeinschaft „Cäcilia Wolkenburg“

Seit fast 150 Jahren nimmt die Bühnenspielgemeinschaft „Cäcilia Wolkenburg“ im Kölner Männer-Gesang-Verein mit Witz und Biss die Obrigkeit aufs Korn. Jahr für Jahr begeistern die mitreißenden Musiker, Tänzer und Schauspieler die Menschen aus dem Rheinland bei rund dreißig Vorstellungen vor ausverkauftem Haus. Selbstverständlich bleibt „Cäcilia Wolkenburg“ ihrer Tradition treu: Wie schon immer werden alle Rollen von Männern gespielt und sämtliche Dialoge auf Kölsch gesprochen.

 

Der Karten-Vorverkauf (KölnTicket) beginnt am Freitag, 19.11.2021 // Weitere Informationen unter: www.kmgv.de

 

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Public Cologne GmbH
Bild/Motiv: Ensemble im Hof der Wolkenburg
Fotocredit: VVG

 

 

Der Autor und Regisseur: Lajos Wenzel

Der 1979 im Rheinland geborene Regisseur Lajos Wenzel ist seit 2010 für die Bühnenspielgemeinschaft Cäcilia Wolkenburg des Kölner Männer-Gesang Vereins tätig. Seit 2016 trägt er die künstlerische Verantwortung als Regisseur, Autor und Produktionsleiter für das Divertissementchen. Nach abgeschlossenem Schauspielstudium in Berlin und mehrjähriger Gastiertätigkeit in ganz Deutschland lebt er mit seiner Familie im Bergischen. Seine bisher über 50 Regiearbeiten begannen in den Jahren 2007 bis 2012, in denen Wenzel künstlerischer Leiter der Kammeroper Köln war. Von 2009 bis 2011 leitete Wenzel die Kinderopernfeste am Festspielhaus Baden-Baden und baute seinen Erfahrungsschatz in der Musiktheaterregie in den Jahren 2010 und 2011 als künstlerischer Leiter des Festivals „Monschau Klassik“ weiter aus. Von 2012 bis 2017 war Lajos Wenzel stellvertretender Intendant des Jungen Theaters Bonn. Seit Sommer 2017 ist er freier Regisseur mit Inszenierungen im Schlosstheater Neuwied, dem Bonner Contra-Kreis-Theater („Terror“, „Der Messias“ und „Amadeus“). Seit 2019 ist Lajos Wenzel Intendant der Landesbühne Rheinland-Pfalz im Schlosstheater Neuwied.

 

Der Arrangeur: Thomas Guthoff

Thomas Guthoff studierte in Essen Klavier und Kirchenmusik und betreibt seit 1989 sein eigenes Tonstudio mit angeschlossenem Musikverlag und Label. Der Musiker ist als Komponist, Arrangeur und Tonmeister tätig und arbeitete bisher mit Künstlern wie Karel Gott, Udo Lindenberg, Stefanie Heinzmann oder Roy Black sowie mit Institutionen wie dem Zirkus Roncalli, dem Beethoven Orchester Bonn, dem Deutschen Filmorchester Babelsberg oder den Bochumer Symphonikern. 2013 erhielt Thomas Guthoff einen Lehrauftrag an der Evangelischen Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe im Fach „Digitale und analoge Aufnahmetechnik“. Bereits seit 2000 arbeitet Thomas Guthoff als Arrangeur, Korrepetitor und Pianist für Chor und Orchester der Cäcilia Wolkenburg an der Oper in Köln. Als Musiker leitet er die Band „Westwood Slickers“, die bei den Aufführungen die Bergischen Symphoniker verstärkt.

 

Die Dirigenten: Christopher Brauckmann, Steffen Müller-Gabriel und Bernhard Steiner

Die beiden Leiter des Kölner Männer-Gesang-Vereins Bernhard Steiner und Christopher Brauckmann übernehmen gemeinsam mit Steffen Müller-Gabriel, Erster Kapellmeister am Stadttheater Hagen, die Orchestereinstudierung und die Dirigate.

 

Die Kostümbildnerin: Judith Peter

Die gebürtige Kölnerin studierte Modedesign an der Fachhochschule Trier und als Stipendiatin an der Universidad Politecnica in Madrid, wo sie 1995 ihr Diplom ablegte. Seitdem arbeitet Judith Peter freiberuflich und entwirft Kostüme für Oper, Musicals, Theater, Ballett, Film- und Fernsehproduktionen. Ihre Engagements führten sie in zahlreiche Theater im In- und Ausland, etwa ins kolumbianische Bogotá oder nach Oslo. Sie arbeitet für Institutionen wie die Volksoper Wien, das Opernhaus Graz, das Nationaltheater Mannheim, die Staatsoper Hannover, die Bad Hersfelder Festspiele oder die Komische Oper in Berlin. Ebenfalls seit 1995 entwirft Judith Peter jedes Jahr die Kostüme für die Gastspielproduktion der Cäcilia Wolkenburg an der Oper Köln.

 

Der Bühnenbildner: Tom Grasshoff

Nach einer Herrenschneiderlehre an den Städtischen Bühnen Osnabrück, folgte an der Fachhochschule Düsseldorf ein Architekturstudium mit dem Abschluss Dipl. – Ing. (FH) Architektur. Im Anschluss gab es eine Assistenz in der Ausstattung an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf/Duisburg und seit nunmehr über zwanzig Jahren ist er an zahlreiche großen Häusern erfolgreich in dem Bereich Bühnen – und Kostümbild tätig.

 

Die Choreographen: Katrin Bachmann und Jens Hermes-Cédileau

Katrin Bachmann wurde 1976 in Köln geboren und nahm bereits als Kind Ballett- und Jazzunterricht. Sie wurde unter anderem von Peter Schnitzler ausgebildet, war Regimentstochter der Ehrengarde und leitet seit 2003 verschiedene Tanzgruppen in Köln, darunter auch die Tänzerinnen und Tänzer der Altstädter Köln. Die gelernte Physiotheraupeutin engagiert sich seit 17 Jahren als Spendenengel für „Dat kölsche Hätz“ und unterstützt damit den Förderverein krebskranker Kinder Köln e.V.

Jens Hermes-Cédileau, Exerziermeister der Blauen Funken, tanzte bereits als Jugendlicher bei den „Kammerkätzchen und Kammerdienern“ des Schnüsse Tring 1901 e.V. bevor er Tanzoffizier der Blauen Funken wurde. 2003 nahm in Peter Schnitzler mit zum Ballett-Training des „Zillchens“. Heute choreographiert und trainiert Jens Hermes-Cédileau die Blauen Funken, Ehrengarde, Prinzen-Garde, Bürgergarde, Jan von Werth und Nippeser Bürgerwehr.