Wo Verliebte wohnen, ist einmal im Jahr ganz leicht zu erkennen – zumindest in bestimmten Regionen Deutschlands, z. B. im Rheinland, also auch in Köln. Dort flattern dann bunte Krepppapierbänder an jungen Birkenbäumen vor der Tür. Diese Tradition reicht weit zurück und besagt, dass ein Mann seiner Liebsten in der Nacht zum 1. Mai einen schön geschmückten Baum vors Haus stellt.
Dom Kölsch spendiert 30 der Verliebten einen üppig geschmückten Maibaum mit vielen Kreppbändern und einem großen Holzherzen ganz in rut un wiess. Vor der Kirche St. Aposteln in der Innenstadt konnte man eine dieser an die drei Meter hohen Birken bekommen, wenn man seiner Herzdame eine Liebeserklärung per Videobotschaft schickte. Die Interessierten zeigten sich kreativ: Sie sagten Gedichte für die Liebste auf oder machten sich gleich selber eine wunderbare Liebeserklärung. Dom Kölsch pflegt mit dieser Aktion eine romantische Tradition, damit sie nicht in Vergessenheit gerät.
Führt man dieses Brauchtum richtig zu Ende, holt der junge Mann den Maibaum nach einem Monat wieder ab. Dann bekommt er dafür einen Kuss. Sie darf eine dünne Scheibe vom Fuß des Stammes absägen und es als Erinnerungsstück behalten. Eine emanzipierte Besonderheit dieser schönen Tradition: In Schaltjahren kehrt sie sich um und die jungen Frauen stellen den Männern einen Maibaum.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Public Cologne GmbH
Bild: Verliebte Jungs beim Maibaum-Setzen
Credit: Roland Breitschuh